Golf-Club Neuhof: Vorreiter beim Thema CO2-Fußabdruck
Was tun gegen den Klimawandel? Antworten werden gesucht - global in Scharm El-Scheich und regional in Neuhof
Den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen deutlich reduzieren, um die Erderwärmung zu begrenzen - das ist das wichtigste Ziel auf der Weltklimakonferenz in Ägypten. Das Thema Kohlenstoffdioxid-Emissionen steht global im Fokus, wird aber auch lokal immer mehr in den Blick genommen. Wie jetzt vom Golf-Club Neuhof.
Im Golf-Club Neuhof gehören Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit schon lange zu den Leitlinien. Deren Umsetzung wird seit Jahren auf höchster Ebene gewürdigt, unter anderem mit den mehrfachen Auszeichungen „Golf & Natur in Gold“ durch den Deutschen Golfverband. Auch die Vereinbarung „Lebensraum Golfplatz“ zwischen dem Hessischen Umweltministerium und dem DGV/HGV wurde in Neuhof unterzeichnet.
Der Club gehört nicht umsonst als Mitglied der „Leading Golf Clubs of Germany“ zu den führenden Clubs, denn hier in Dreieich werden neue Ideen vorangetrieben. So hat sich der Golf-Club Neuhof als erster Club in Deutschland mit dem Thema Treibhausgasbilanz oder auch Kohlendioxidbilanz befasst bzw. mit der Frage: wie sieht der CO2-Fußabdruck des Clubs aus? „Dekarbonisierung bzw. CO2-Neutralität - das ist der Megatrend,“ sagt Clubpräsident Dr. Andreas Seum. „In naher Zukunft wird die CO2-Bilanz für unseren Club aber auch für Golfanlagen allgemein zu einem maßgeblichen Faktor.“ Eine ganzheitliche CO2-Betrachtung für Golfclubs gab es bisher nicht.
Folgerichtig hat der Golf-Club Neuhof zusammen mit einem renommierten Gutachter eine umfassende CO2-Bilanz erstellt. Und zwar auf Basis des „Greenhouse Gas Protocols“ des World Resources Institute und des World Business Council of Sustainable Development in Washington. Untersucht wurde zum einen die jährliche Menge an Kohlenstoffdioxid, die durch die Golfanlage gebunden wurde; zum anderen deren CO2-Emissionen, die direkt oder indirekt verursacht wurden.
Das Ergebnis: insgesamt verursachte der Golf-Club Neuhof im Jahr 2020 410 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Emissionen. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass knapp 70 Prozent der emittierten Treibhausgase durch das Greenkeeping sowie die Heizung entstehen. Der „Clubbetrieb“ trägt mit 12 Prozent zum Ergebnis bei, die Fahrten der Mitglieder zum Golfspielen schlagen mit knapp 20 Prozent zu Buche. Als CO2-Kompensation weist das Gutachten 240 Tonnen aus, durch den wachsenden und auf der Anlage neu gepflanzten Baumbestand. Um eine Nullbilanz bzw. CO2-Neutralität zu erreichen, müssten demnach 170 Tonnen Kohlenstoffdioxid vermindert oder ausgeglichen werden.
Genau das wird im Golf-Club Neuhof angegangen: über die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach einer Maschinenhalle wird nachgedacht. Eine Elektroladesäule auf dem Parkplatz ist bereits vorhanden, das soll nach Möglichkeit ausgebaut werden und aufgebessert werden könnte die CO2-Bilanz auch durch Humusbildung auf der Anlage.
Ende dieser Woche endet die Weltklimakonferenz und nur wenige Tage später veranstaltet das Deutsche Institut für Urbanistik die Kommunale Klimakonferenz 2022. Der Titel: "Treibhausgasneutralität in Kommunen – Anforderungen, Ambitionen, Aktionen". Das zeigt, dass der Golf-Club Neuhof mit der CO2-Bilanz für seine Anlage nicht nur in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle übernommen hat.
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Samy Bahgat