Leading Golf Clubs Testverfahren - eine Art Guide Michelin für Golfanlagen
Golf-Club Neuhof überzeugt die Tester
41 Golfclubs in Deutschland gehören zu „The Leading Golf Clubs of Germany“ und der Golf-Club Neuhof ist seit 2010 Mitglied in der Gemeinschaft deutscher Top-Golfanlagen. Inwieweit ein Club das Label als Premium Anlage verdient wird jedes Jahr überprüft - vergleichbar mit den Tests des Guide Michelin bei Gourmet Restaurants. 1.000 Punkte kann eine Leading Golfanlage bei den Tests maximal erreichen. Der Golf-Club Neuhof erhielt im vergangenen Jahr 964 Punkte und hat damit fast einen Top-Ten Platz erreicht. Auch in diesem Jahr sind die Leading Tester wieder unterwegs und wie das aussieht beschreibt Petra Himmel in ihrem Artikel.
Foto: Der Parkland Course überzeugt die Leading-Tester.
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Auf dem Prüfstand: Leading Tests sind der echte Club-Check
Mal sind es Sternchen, mal Punkte. Mal wird ein dicker Daumen in die Höhe gestreckt, mal macht ein Kommentator in fünf Zeilen seinem Ärger Luft: Die Bewertung von Golfanlagen auf Online-Portalen und über Social-Media-Kanäle ist inzwischen weit verbreitet. Wirklich helfen können sie dem Golfer in der Beurteilung einer Golfanlage aber nicht. Tatsache ist: Nur eine geringe Anzahl internationaler Anbieter investiert nämlich in wirkliche Tests und Experten, die über die Qualität einer Golfanlage befinden. Golf Digest und Golf Magazine, die amerikanischen Produzenten der international stark beachteten Ranglisten für Golfplätze, verfügen über spezielles Testerpersonal. In Deutschland ist die Vereinigung von The Leading Golf Clubs of Germany die einzige Gruppierung, die mit einem umfassenden Testverfahren und Qualitätsmanagementsystem die Qualität der Leading Golf Clubs überprüft.
Mystery-Testverfahren in fünf Schritten
2009 als Mystery-Testverfahren entwickelt, ist das Testverfahren der LGCG ein mehrstufiger Prozess, dem sich alle 41 Leading Golf Clubs unterziehen müssen und der als Kernelement der Gemeinschaft gilt: „Viele Golfer, auch bei unseren Mitgliederclubs, sind sich noch nicht der Tatsache bewusst, dass die Bewertung bei Leading Golf Clubs auf einem ausgefeilten Testverfahren mit 116 Fragen, mehr als 80 Testern und mehreren Testerschulungen beruht“, erklärt Herbert Dürkop, im Präsidium zuständig für den Bereich Test. „Wer eine Leading-Auswertung in den Händen hält, kann sich auf das Wissen, die Erfahrung und die Kontrolle durch ausgebildetes Personal verlassen. Das unterscheidet uns ganz klar von Bewertungen von den derzeit gängigen Marketing-Portalen.“
Die insgesamt fünf Tests starten mit einem sogenannten Premium-Test, bei dem ein besonders erfahrener Tester nicht nur die aktuelle Qualität der Anlage überprüft, sondern auch die Standardeinrichtungen des Clubs analysiert. Das reicht von der Ausstattung der Blitzschutzhütten oder die Länge der Driving Range bis zur Verfügbarkeit einer Gewitter-Warnanlage oder die Aktualität der Website. „Der Anspruch der Leading Golf Clubs ist es immer, dem Golfer ein optimales Gesamterlebnis auf der Golfanlage zu bieten. Das reicht vom Service über die Gastronomie und das Clubhaus bis zum Golfplatz mit all‘ seinen Einrichtungen,“ erläutert Bernhard May als Präsident der Leading Golf Clubs.
Laufende Optimierung der Fragen
Kein Wunder also, dass immerhin 116 Fragen unterschiedlichster Gewichtung nötig sind, um das Gesamtbild zu erstellen. „Wie immer haben wir auch 2024 die Fragen den aktuellen Verhältnissen und Regularien angepasst und die Bewertung optimiert“, stellt Sabine Ebner von Eschenbach von CMC Management, der zuständigen Agentur für die Tests, fest. „Die Tester haben jetzt zum Beispiel bei vielen Fragen die Möglichkeit, über einen Schieberegler zwischen null und hundert Prozent auf eine Frage zu vergeben, während früher nur ja/nein Fragen gestellt wurden. Dadurch wird das Bild noch einmal stark verfeinert.“
Man sieht: Ein Testverfahren, dessen Ergebnissen man auch wirklich trauen kann, braucht eben mehr als einen kurzen Eindruck von einem Tagesausflug. 85 Tester sind für The Leading Golf Clubs of Germany im Einsatz, im Rahmen von insgesamt vier Schulungen pro Jahr wird die Möglichkeit zur Weiterbildung geboten. „Das Angebot wird jedes Jahr gut angenommen“, stellt Ebner von Eschenbach zufrieden fest. „Inzwischen verfügen wir über einen hohen Stamm an Testern, die sowohl die fachliche wie auch die persönliche Eignung mitbringen. Schließlich müssen sie sich ja auch im persönlichen Gespräch mit den Verantwortlichen der Anlage behaupten.“
Nicht immer fallen die Tests nur positiv auf. Schwachstellen werden aufgedeckt, können dann bis zum nächsten Test oder langfristig behoben werden. Durch die laufenden Tests, immerhin fünf pro Saison, steigt die Qualität insgesamt, stellt man bei The Leading Golf Clubs of Germany fest. Der sogenannte Qualitätserreichungsgrad liegt inzwischen bei über 90 Prozent, vor allem aber werden auch die Ergebnisse im unteren und mittleren Drittel besser.
„Für die Vereinigung sind die Tests extrem wichtig, weil es von unabhängiger Seite eine standardisierte Bewertung von Golfanlagen ermöglicht. Davon ausgehend kann sich im Anschluss jede Golfanlage verbessern“, stellt Präsident May fest. „Gerade im Hinblick auf die Flut von unübersichtlichen Bewertungen für Golfanlagen ist es für eine Vereinigung von Top-Anlagen wichtig, auf diese Ergebnisse zurückgreifen zu können.“
Petra Himmel
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Samy Bahgat